Der Bogen in der Architektur: Geschichte, Formen und welche Ideen sich damit umsetzen lassen

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Ein Bogen kann bei Gebäuden, Portalen oder anderen architektonischen Werken neue Möglichkeiten der Gestaltung bieten. Dabei geht die Geschichte des Rundbogens weiter als bis in die Zeit der alten Römer zurück.

Der Bogen in der Architektur: Ein Blick in die Geschichte

Schon die alten Römer wussten um die Vorzüge von Bögen, die bei architektonischen Werken berücksichtigt wurden. Doch sie waren nicht die Erfinder dieses Stilmittels, sondern vielmehr waren es die Etrusker lange vor ihnen. Dank des Bogens konnten große Spannungen und hohe Räume überbrückt werden und das mit einem deutlichen Vorteil: Ein Bogen kann eine weitaus höhere Last tragen als ein gerader Sturz, wie er früher über Durchgängen, Fenstern und bei Brücken eingebaut wurde.

Häufig wurde ein Kragbogen verwendet, der auch den Namen „falscher Bogen“ trug. Doch auch er war nur bedingt belastbar und konnte nicht für den Bau von Brücken genutzt werden. Diese wurden erst mit dem echten Rundbogen belastbar genug. Die Römer setzten auf diesen architektonischen Fortschritt, als sie ihre Wasserleitungen errichteten und wandelten eine Zugbelastung, die früher bei anderen Konstruktionen üblich war, in eine Druckbelastung um.


Bogen in verschiedenen Bauformen

Der Kragbogen stellt den Ursprung der heute noch modernen Bögen in der Architektur dar. Doch daneben gibt es unter anderem den Giebelbogen, den Spitz- oder Kreisbogen, den Vorhang-, Zacken- und Korbbogen.

Auch elliptische Bögen, Tudor- und Kielbögen sind mögliche Formen, zu denen auch diese gehören:

  • Gestelzter Bogen
  • Hufeisenbogen
  • Karniesbogen
  • Katenoide (Seilkurve)
  • Parabelbogen
  • Scheitrechter Bogen
  • Schulterbogen
Gebäude sollen stets einen individuellen Touch bekommen und darauf hinweisen, wenn sie von einem bestimmten Architekten errichtet wurden. (Foto: AdobeStock - 611067367 Semper Fidelis)

Gebäude sollen stets einen individuellen Touch bekommen und darauf hinweisen, wenn sie von einem bestimmten Architekten errichtet wurden. (Foto: AdobeStock – 611067367 Semper Fidelis)

Neue Ideen: Architektur setzt noch heute auf Bögen

Gebäude sollen stets einen individuellen Touch bekommen und darauf hinweisen, wenn sie von einem bestimmten Architekten errichtet wurden. Gleichzeitig sollen sie modern sein und klassischen Anforderungen an Haltbarkeit und Design genügen sowie sich in das vorhandene Stadtbild einpassen.

Mit dem Bogen steht Architekten eine Gestaltungsform zur Verfügung, die besonders vielseitig ist. Lange Zeit war sie bei neueren Gebäuden kaum noch zu finden, jetzt jedoch setzen einige Architekten wieder auf den Bogen an Türen und Fenstern, um ein scheinbar opulentes Bauwerk zu gestalten.

Häufiger als bei einzelnen Gebäuden finden sich Rundbögen in sogenannten Arkaden. Hier werden die Bögen von Säulen und Pfeilern getragen und lassen das Stadtbild mittelalterlich wirken. In vielen Städten sind derartige Arkaden unter anderem in Einkaufspassagen zu finden.

Der Bogen kann zudem in der Innenarchitektur verwendet werden und ist beispielsweise bei manchen Möbelstücken sehr modern. Hänge- oder Korbsessel scheinen eine innenarchitektonische Leistung zu sein, die auf einer gänzlich neuen Idee aufbaut. Dabei sehen Experten auch hier den Bogen, der grundlegend für die Gestaltung dieser Sitzmöbel ist.

Gern teilen Architekten große Räume in einem Gebäude nicht durch Einziehen einer weiteren Wand, sondern es wird ein Rundbogen gesetzt. Dieser stellt lediglich eine optische und keine bauliche Teilung dar. Damit wird ein offenes Innenraumkonzept umsetzbar. Teilweise werden diese Bögen durch Säulen gestützt, was dem Raum das Flair eines griechischen Tempels verleiht.

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de. Als Marketer, Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de und industry-press.com. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatrioten dabei „ausgefallene“ Ideen und technische Novitäten besonders am Herzen.

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