Immobilienpreise stabilisieren sich, Mietpreise steigen weiter an

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Nach einem längeren Sinkflug haben sich die Immobilienpreise endlich stabilisiert und sind zuletzt wieder angestiegen. Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Mietpreise, der sich in allen Städten, insbesondere den Großstädten, bemerkbar macht. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat dies anhand von Wohninseraten nachgewiesen.

Steigende Mietpreise aufgrund von knappem Wohnraum und geringem Neubau

Die steigende Nachfrage nach Wohnraum und der Rückgang von Neubauten haben zu einem erhöhten Druck auf den Mietmarkt geführt. Im vierten Quartal 2023 stiegen die Mietpreise um 1,6 Prozent und seit 2022 um fast 8,7 Prozent. Diese Entwicklung betrifft alle Städte, aber vor allem die sieben größten Städte Deutschlands. In Berlin stiegen die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent, in Leipzig um 7,8 Prozent und in München um 7,3 Prozent. Angesichts hoher Zinsen scheint der Erwerb von Eigentum für die meisten unerschwinglich, weshalb immer mehr Menschen zur Miete wohnen – ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird.

Die Preise für Wohneigentum, darunter Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, haben ihren Tiefpunkt erreicht und zeigen Anzeichen einer Erholung. Obwohl der Markt noch nicht das Niveau vor der Krise erreicht hat, deuten die aktuellen Preissteigerungen darauf hin, dass sich die Situation allmählich verbessert. Dennoch gab es insgesamt einen Preisrückgang von etwa acht Prozent im Vergleich zum Vorquartal 2022. Besonders stark waren die Preisrückgänge in München (-13,2 Prozent), Stuttgart (-13 Prozent) und Hamburg (-12 Prozent).

Preise energieeffizienter Häuser fallen langsamer als bei anderen

Der Preisverfall auf dem Immobilienmarkt in Deutschland wurde vor allem durch den Ukrainekrieg verursacht, der zu erhöhten Energiekosten und steigenden Zinsen führte. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat nun den Wohnindex genutzt, um die Preise nach Energieeffizienzklasse zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass die Preise in der höchsten Effizienzklasse A+ nur um 1,1 Prozent zurückgingen, während sie in der Klasse A um 5,2 Prozent sanken. In den schlechteren Klassen bewegen sich die Preise mit etwa acht bis neun Prozent auf ähnlichem Niveau, vermutlich aufgrund des ähnlichen Sanierungsbedarfs.

Der IW-Ökonom Michael Voigtländer stellt fest, dass in Deutschland seit langem zu wenig gebaut wird. Diese Situation wurde durch steigende Zinsen und ein chaotisches Förderprogramm für Sanierungen weiter verschärft. Als Folge müssen vor allem die Mieter die Rechnung für diese jahrelange Fehlsteuerung bezahlen.

Stabilisierung am Immobilienmarkt: Preise für Wohneigentum erholt sich

  • Nach einem längeren Zeitraum des Rückgangs haben die Preise für Wohneigentum endlich eine Stabilisierung erreicht und zeigen Anzeichen einer langsamen Erholung
  • Aufgrund des knappen Wohnraums und des Rückgangs von Neubauten sind die Mietpreise in den größten Städten Deutschlands kontinuierlich gestiegen
  • Der Immobilienmarkt erholt sich langsam, obwohl er noch weit von seinem früheren Boom entfernt ist. Die aktuellen Preissteigerungen lassen jedoch auf eine schrittweise Erholung schließen
  • Energieeffiziente Häuser behalten ihren Wert besser als weniger effiziente Häuser, was auf eine gesteigerte Nachfrage nach nachhaltigem Wohnraum hinweist
  • Der Wohnungsmarkt in Deutschland leidet unter einem langjährigen Mangel an Wohnungen, der durch steigende Zinsen und Probleme bei der Förderung von Sanierungen verstärkt wird. Mieter sind von dieser Situation besonders betroffen, da die Nachfrage das Angebot übersteigt

Der Immobilienmarkt in Deutschland befindet sich auf dem Weg zur Normalisierung, da die Kaufpreise stabilisiert und die Mietpreise kontinuierlich steigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in den nächsten Quartalen entwickelt und ob Maßnahmen ergriffen werden, um den Wohnungsbau zu fördern und den Mietern entgegenzukommen.

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